Es war die Story des Spiels zwischen dem VfL Bochum und Union Berlin (3:0). Wie in vielen anderen Stadien der deutschen Profiligen schwiegen die Fanlager auf beiden Seiten die ersten zwölf Minuten aus Protest gegen den Investoren-Deal der DFL. Dann wurden Tennisbälle und Schokoladentaler aufs Spielfeld geworfen - aus Gäste-Sicht ein fataler Fehler.
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Denn Bochums Stürmer Takuma Asano hob einen Taler auf und schob sich die Schokolade kurzerhand in den Mund. "Das war nicht nur zum Spaß, sondern um Energie zu bekommen", sagte der Japaner nach der Partie.
"Ich war da schon müde." Also nach wohlgemerkt zwölf Minuten. "Der Geschmack war nicht gut, aber das war nicht wichtig, nur die Energie." Natürlich ist das alles mit einem Augenzwinkern zu betrachten, eine schöne Anekdote ist es trotzdem.
Denn anschließend sprühte Asano nur so vor Spielfreude, setzte zweimal zum Fallrückzieher an, wobei sich der zweite Versuch nur knapp über der Latte senkte. Doch vor allem traf er in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zum wichtigen 1:0 für die Bochumer.
Von Müdigkeit war da keine Spur. "Meine Aufgabe in diesem Team ist es, zu rennen. So kann ich der Mannschaft offensiv am besten helfen." Und das tat Asano in bislang allen 15 Saisonspielen von Beginn. Kein Wunder also, dass der Akku zum Jahresende hin leerer wird.
So verriet Trainer Thomas Letsch nach der Partie, dass sich der Verein der hohen Belastung natürlich bewusst sei. So habe der Japaner am Mittwoch aus dem Grund auch nicht am Teamtraining teilgenommen. Denn die Zeit um den Jahreswechsel wird für Asano nicht gerade erholsamer - ganz im Gegenteil.
Nach dem Leverkusenspiel am Mittwoch (20. Mittwoch, 20.30 Uhr) reist er in die Heimat, um ein paar Tage mit der Familie zu verbringen. Am 27. Dezember geht es schon weiter zur japanischen Nationalmannschaft. "Dann haben wir ein Freundschaftsspiel und reisen danach Qatar."
Dort wird vom 10. Januar bis 12. Februar 2024 der Asien Cup ausgetragen. Beim VfL ist man natürlich stolz, einen Spieler bei so einem Turnier dabei zu haben. Über eine schnelle Rückkehr würde sich in Bochum aber bestimmt keiner beschweren. Denn es werden nicht in jedem Spiel Schokotaler aufs Spielfeld geflogen kommen.
Dafür gab es am Sonntag einen kleinen Vorrat von den Fans. Die hängten am Rande des Trainings eine Schoko-Tüte für Asano an einem Zaun auf. Eine Geste, über die sich der Spieler sichtlich freute (siehe Foto).